Angst als Begleiter auf dem Schulweg

Bildung

Gut 1000 Mütter und Väter wurden bei einer bundesweiten Umfrage des ADAC gefragt, mit welchem Gefühl sie ihre Kinder auf den Schulweg schicken. Das Ergebnis ist erschreckend: Rund 80 Prozent aller Eltern, deren Kinder die Grundschule besuchen, haben Angst, ihre Kinder ohne Begleitung auf den Weg dorthin zu schicken. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Während die Eltern in ländlichen Gegenden sich mehr um die Verkehrssicherheit auf dem Schulweg sorgen, machen sich die Väter und Mütter in Städten eher Gedanken um Belästigungen und Überfälle.

Schülersorgen auf dem Schulweg

Die Sorgen der Schüler decken sich mit denen der Eltern in ländlichen Gegenden; rücksichtslose Autofahrer und unübersichtliche Straßenverhältnisse sind die Hauptgründe, wegen denen die Kinder Angst vor dem Schulweg haben. Jedes vierte Kind läuft dabei allein zur Schule.

Ulrich Klaus Becker, ADAC Vizepräsident für Verkehr: „Es kann doch nicht sein, dass die Angst sowohl bei Grundschülern als auch deren Eltern offenbar ein treuer Begleiter auf dem täglichen Schulweg ist. Hier müssen ein Umdenken und sinnvolle Maßnahmen her, die Straßen, Gehwege und Routen, auf denen unsere jüngsten Verkehrsteilnehmer jeden Tag unterwegs sind, deutlich sicherer zu machen. Jeder Schüler in Deutschland sollte schnell, sicher und vor allem angstfrei in die Schule kommen. Dafür setzt sich der ADAC im Rahmen seines langjährigen Engagements für Verkehrssicherheit auch in Zukunft ein.“

Ohne Plan?

Mehr als die Hälfte der befragten Eltern gab an, dass für den Schulweg ihrer Kinder kein Schulwegplan existiert. Das ist ein Ortsplan, auf dem potentielle Gefahrenpunkte im Verkehr dargestellt werden, um einen möglichst sicheren Schulweg zu ermitteln. In eher strukturschwachen Gebieten mangelt es zudem an Schülerlotsen, die in strukturstarken Gegenden stärker vertreten sind.

Die Teilnehmer eines Online-Panels füllten Mitte Dezember 2017 einen fast 40 Punkte umfassenden Fragebogen aus. 399 der 1.009 Mütter oder Väter lebten in strukturstarken Gebieten, 610 in strukturschwachen. Die Ermittlung strukturstarker und strukturschwacher Gebiete wurde nach einem eigenen Index aus besonders relevanten Indikatoren vorgenommen.

Red.: SR/ADAC
Foto © sabine hürdler/fotolia.com

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