Dürre und Starkregen machen nicht nur der Land- und Forstwirtschaft sondern auch der biologischen Vielfalt immer mehr zu schaffen.

Umwelt Spezial-Klimaschutz, Folge 5

Handlungsbedarf Land- und Forstwirtschaft, Biodiversität

Land- und Forstwirtschaft sowie Biodiversität sind sehr eng und auf vielfältige Weise mit dem Klimawandel verknüpft. Auch die Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel identifiziert diesen Handlungsbereich als besonders verwundbar mit entsprechend dringendem Handlungsbedarf. Darüber hinaus bestehen überdurchschnittliche Anpassungserfordernisse im Bereich des Waldumbaus.

Veränderte Temperatur- und Niederschlagsbedingungen führen zusammen mit vermehrten Extremwetterereignissen zu Ertragseinbußen von Nutzpflanzen, wenn keine geeigneten Anpassungsmaßnahmen ergriffen werden. Alle Ertragsprognosen beschreiben eine Erhöhung der Ertragsunsicherheit. Im Hinblick auf die regionale Verwundbarkeit:

In Hessen wird im Oberrheingraben innerhalb Deutschlands die stärkste Erwärmung erwartet.

Daraus resultiert auch eine besondere Anfälligkeit u.a. für die Land- und Forstwirtschaft. In Mittel- und Süd-hessen wird eine Zunahme von Extremereignissen wie Starkregen, Hitzewellen und langanhaltenden Trocken-perioden erwartet. In dieser Region ergeben sich dadurch u.a. für Landwirtschaft, Biotopverbünde und das durch diese mit beeinflusste Siedlungsklima spezielle Herausforderungen der Klimaanpassung.

In Nordhessen sind die Auswirkungen auf die Forstwirtschaft von erheblicher Bedeutung

In Nordhessen sind wiederum auf Grund des hohen Waldflächenanteils die Auswirkungen des Klimawandels auf die Forstwirtschaft von erheblicher Bedeutung. Auch wird für die zahlreichen landwirtschaftlichen Hanglagen in Nordhessen eine starke Gefährdung von ackerbaulichen Erträgen erwartet, wenn extreme Wetterbedingungen wie erwartet zunehmen werden. Diese ziehen u.a. Erosion und Nährstoffauswaschung sowie einen erhöhten Trocknungsbedarf der Ernte nach sich.

Veränderte Temperatur- und Niederschlagsbedingungen führen zu einer Verschiebung von Lebensräumen.

Können sich Pflanzen- und Tierarten nicht weiter an die veränderten Witterungsbedingungen anpassen, ist die Wanderung eine Anpassungsoption. Das Land Hessen ist als zentrales Transit-Bundesland innerhalb Deutschlands naturräumlich durch Verkehrsinfrastrukturen wie Autobahnen und Gleisbetten stark zerschnitten. Um die Wanderung von betroffenen Arten zu ermöglichen, muss der Prozess der Vernetzung von Biotopen auf Landesebene weiter intensiviert werden.

Serie "UMWELT SPEZIAL" zur nachhaltigen Stadtentwicklung

Klaus Reinhardt

Herausgeber u. Chefredakteur - Neu-Isenburger Extrablatt
Etablierte seit 2011 das "Neu-Isenburger Extrablatt" als Themenzeitung im Markt.

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