Deutschland verfehlt Klimaschutzziele 2020
Hauptursache für die globale Erwärmung ist die durch menschliche Aktivitäten steigende Treibhausgaskonzentration in der Erdatmosphäre. Nationale und internationale Klimapolitik setzt sowohl auf das Stoppen des Klimawandels wie auch auf eine Anpassung an die zu erwartende Erwärmung. Um die menschengemachte globale Erwärmung aufhalten zu können, müssen weitere Treibhausgasemissionen langfristig vollständig vermieden werden.
Mit Stand 2016 sind bereits ca. 2/3 der maximal möglichen Emissionen für das im Übereinkommen von Paris vereinbarten Zwei-Grad-Ziel aufgebraucht, sodass die weltweiten Emissionen zur Zielerreichung schnell gesenkt werden müssen. Berechnungen des Umweltministeriums machen erneut deutlich: Deutschland wird seine Klimaschutzziele für 2020 verfehlen.
Selbst im günstigsten Fall liegt die C02-Einsparung klar unter dem eigentlichen Plan. Deutschland verpasst einem Medienbericht zufolge sein Klimaschutzziel deutlicher als gedacht. Eigentlich sollen bis zum Jahr 2020 die klimaschädlichen Emissionen um 40 Prozent unter den Wert von 1990 gedrückt werden.
Problem seit längerem bekannt
Bereits zuvor war klar, dass Deutschland seine Klimaziele verfehlen würde: Im November 2016 hatte Umweltministerin Barbara Hendricks eingeräumt, dass die Verminderung im günstigsten Fall bei 37,4 Prozent liegen könnte – und im schlimmsten Fall bei 31,7 Prozent.
Der Projektionsbericht 2017 der Bundesregierung gibt für die Reduktion einen Korridor zwischen 33,7 und 37,5 Prozent an. Im Mai hatte die Bundesregierung bereits der EU-Kommission mitgeteilt, dass sie das nationale 2020-Ziel nach derzeitigem Stand nicht schaffen werde. Es werde etwa um 1,5 bis fünf Prozentpunkte verfehlt, hieß es damals.
Hauptgrund für die Verfehlung sind die weiterhin hohen Emissionen bei der Stromerzeugung. So ist zwar der Anteil erneuerbarer Energien in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Gleichzeitig produzierten die deutschen Kohlekraftwerke jedoch fleißig weiter für den Export. Zudem torpediert der Verkehr die Energiewende: Die Motoren werden zwar effizienter und es wurden Abgasgrenzwerte für Autos eingeführt. Gleichzeitig legten großmotorige Fahrzeuge aber mehr Kilometer zurück.
Helga Schmitt-Federkeil
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