Einst sorgten der tägliche Markt, ein lebendiger Einzelhandel und kleine Handwerksbetriebe für eine dynamische Innenstadt. Und wo eine historische Altstadt fehlt, fällt es manchmal
schwer, eine vitale Stadtmitte zu etablieren. Wie bleibt aber die City jung?
Jung bedeutet in diesem Fall vor allem: attraktiv für Menschen aller Altersgruppen und fit für wachsende ökologische Ansprüche. Die Lösungsansätze von Kommunalpolitikern und
Stadtplanern, Kultureinrichtungen und Architekten, Kaufleuten und Bürgerinitiativen sind vielfältig: Die Innenstadt bietet Raum für Trends wie das urbane Gärtnern, oder kulturelle Angebote,
die auch nach Ladenschluss noch Menschen in die City ziehen.
Auch der Klimawandel stellt die Innenstädte vor neue Herausforderungen: Gebäude müssen energetisch saniert werden, intelligente Verkehrsleitsysteme und Umweltzonen können den CO2-Ausstoß reduzieren. Verkehrsberuhigte Bereiche und Grünflächen tragen insbesondere im Sommer zu einem angenehmen Mikroklima bei. Das Zentrum der Stadt ist das Schaufenster für nachhaltige Ideen und Konzepte des zukünftigen Zusammenlebens.
Größte Stadtumbau in der Geschichte von Neu-Isenburg
Die Stadt Neu-Isenburg bewirbt sich erneut zur Aufnahme in das Förderprogramm. Die Bewerbung für das Entwicklungsgebiet „Vom Alten Ort zur Neuen Welt“ ist in Form einer Bewerbungsunterlage mit Anhang erstellt worden, die Stadtverordnetenversammlung hat zugestimmt.
Noch nie wurde eine Stadtentwicklung so nachhaltig geplant, begründet und mit Bürgerbeteiligung und lokalen Partnerschaften – die politische Wechsel in der Stadtverordnetenversammlung überdauern – prozessbegleitend erstellt.
Folgende Themenschwerpunkte sind bereits Ziele und Bestandteil der Stadtentwicklung und bilden somit eine Grundlage insbesondere unter der Voraussetzung nachhaltiger Finanzierbarkeit
und wirtschaftlicher Tragfähigkeit:
Umwelt (Ökologisch Nachhaltig):
- Klimaschutzkonzept
- Mobilitätskonzept mit Stärkung des ÖPNV (bei gleichzeitiger Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer) und Reduzierung des Durchgangsverkehrs
- Geplanter Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen (AGNH) und Bewerbung auf Teilnahme als Modellkommune beim Pilotprojekt „Nahmobilitätscheck“
- Ausbau von E-Mobilität (Bsp. E-Tankstellen und innerörtlicher Busverkehr)
- Stadt im Wald, die grüne Stadt (Erhöhung der Durchgrünung, Verbindung von Stadt und Landschaft)
- Radverkehrskonzept
Wirtschaft (Ökonomischer Erfolg):
- Stärkung der örtlichenWirtschaft
- Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels mit Sicherstellung der Nahversorgung
- Endoptimierung der Breitbandversorgung
- Digitalisierung der Verwaltung
- Sicherung der Wirtschaftskraft
- Fairtrade Stadt
- Ausbau von Wertschöpfungsketten und Unternehmernetzwerken
Gesellschaft (Soziale Verantwortung):
- Integration
- Kommunale Bildungsförderung
- Vereinbarung von Familie und Beruf
- Präventionskonzept
- Seniorenhilfekonzeption (Angebote für ältere Menschen, Menschen mit Demenz und deren Angehörige)
- Projekte zur Teilhabe und Teilnahme älterer Menschen am gesellschaftlichen Leben in Neu-Isenburg
- Urbanität, Kultur, Ehrenamt und Vereinsleben
- Förderung innovativer Wohnformen
- Aufenthaltsqualität, Sicherheit und Sauberkeit im öffentlichen Raum
Kosten
Ausgehend von den Erfahrungen mit dem Förderprogramm „Soziale Stadt“ ergeben sich für den Fall einer Programmaufnahme einmalig Kosten für die Erstellung eines Integrierten Handlungskonzeptes von rund 200.000 €. Außerdem ist mit regelmäßigen Kosten für den Aufbau und die Durchführung eines Stadtumbaumanagements von jährlich ca. 100.000,00 € zu rechnen. Die Kosten fallen erst nach der Programmaufnahme an, sind förderfähig und auf die Geltungsdauer begrenzt.
Klaus Reinhardt
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